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  • Kunstgeschichte: Expressionismus

    Expressionismus Kunstgeschichte Künstler Merkmale

    Der Expressionismus ist eine bedeutende Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die ihre Anfänge und Vorläufer im ausgehenden 19. Jahrhundert findet. Diese Kunstbewegung hat wesentliche Merkmale und Charakteristiken, die sie von anderen Stilen unterscheiden, sowie eine Reihe von wichtigen Künstlern, die sie geprägt haben. In diesem Artikel werden wir die Entstehung und Entwicklung des Expressionismus untersuchen, seine wichtigsten Eigenschaften und Künstler beleuchten und die Auswirkungen dieser Stilrichtung auf die heutige Kunst erörtern.

    Entstehung und Entwicklung des Expressionismus

    Der Expressionismus entstand als Reaktion auf die tiefgreifenden gesellschaftlichen Veränderungen, die das Leben der Menschen durch Industrialisierung und Urbanisierung erfuhr. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Folgen dieser Entwicklung besonders spürbar. Die fortschreitende Industrialisierung führte zu einem gesellschaftlichen Strukturwandel und die Menschen verließen die ländlichen Regionen, um ihr Glück in den Großstädten zu suchen. Die Entfremdung von Natur und Spiritualität und die zunehmende Vereinsamung der Menschen in der Stadt trugen entscheidend zur Entstehung des Expressionismus bei.

    Künstlervereinigungen und ihre Bedeutung

    Die expressionistische Kunstströmung im engeren Sinne ging von der Künstlergemeinschaft "Die Brücke" aus, welche sich 1905 in Dresden gründete. Zu ihren Hauptvertretern zählten Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl, später stießen noch Max Pechstein und Emil Nolde hinzu. Ziel dieser Künstlervereinigung war es, die bisherigen Grenzen des künstlerischen Ausdrucksvermögens zu erweitern und neue künstlerische Darstellungswege zu finden.

    Eine weitere bedeutende Künstlergruppe des Expressionismus war "Der Blaue Reiter", die 1911 in München von Wassily Kandinsky und Franz Marc gegründet wurde. Zu den Mitgliedern dieser Gruppe zählten auch August Macke, Paul Klee, Alexej von Jawlensky und Gabriele Münter. Diese Gemeinschaft legte wichtige Grundlagen für die abstrakte Malerei und trug maßgeblich zur Verbreitung des Expressionismus bei.

    Charakteristika des Expressionismus

    Emotionale Ausdrucksfähigkeit und Subjektivität

    Eines der zentralen Merkmale des Expressionismus ist die subjektive und emotionale Ausdrucksfähigkeit der Künstler. Im Vordergrund der expressionistischen Kunstwerke steht die individuelle Wahrnehmung und Empfindung der Künstler, die sich in einer abstrahierenden Vereinfachung des Gegenständlichen äußert.

    Farbgebung und Formensprache

    Die Farbgebung im Expressionismus ist geprägt von leuchtenden, kontrastreichen Farben, die in ihrer Intensität und Kombination das emotionale Erlebnis der Künstler zum Ausdruck bringen. Die Formensprache der expressionistischen Kunst ist geprägt von einer groben und verzerrten Darstellung von Figuren und Objekten, die eine starke emotionale Wirkung auf den Betrachter ausübt.

    Abkehr von Realismus und Naturalismus

    Im Gegensatz zu den impressionistischen Malern, die eine wirklichkeitsnahe Wiedergabe von Eindrücken anstrebten, drückten die Expressionisten ihre subjektiven Regungen aus. Die expressionistische Kunst versteht sich somit als eine Bewegung gegen die Tendenzen des Naturalismus und des Realismus.

    Wichtige Künstler des Expressionismus

    Ernst Ludwig Kirchner

    Einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus ist Ernst Ludwig Kirchner, der als Mitbegründer der Künstlergruppe "Die Brücke" gilt. Seine Werke sind geprägt von einer starken Farbigkeit und expressiven Pinselführung, die seine individuellen Empfindungen und Erfahrungen zum Ausdruck bringen.

    Edvard Munch

    Edvard Munch gilt als einer der Wegbereiter des Expressionismus und beeinflusste die expressionistische Avantgarde maßgeblich. Sein bekanntestes Werk "Der Schrei" ist ein Schlüsselwerk für die Entstehung des deutschen Expressionismus und zeichnet sich durch verzerrte Formen und übertriebene Farben aus, die beim Betrachter ein Gefühl von Angst und Entfremdung erzeugen.

    Wassily Kandinsky

    Wassily Kandinsky ist einer der Hauptvertreter des "Blauen Reiters" und gilt als Wegbereiter der abstrakten Malerei. Seine Werke sind geprägt von einer starken Farbigkeit und einer abstrakten Formsprache, die auf einer spirituellen Ebene das Emotionale und das Geistige verbindet.

    Franz Marc

    Franz Marc war neben Kandinsky einer der Mitbegründer der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter". Seine Werke zeichnen sich durch leuchtende Farben und eine abstrahierte Darstellung von Tieren und Landschaften aus, die seine persönliche Sicht auf die Natur und das Leben zum Ausdruck bringen.

    Einfluss des Expressionismus auf die heutige Kunst

    Der Expressionismus hat einen großen Einfluss auf die Kunst des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus ausgeübt. Zahlreiche Künstler und Kunstströmungen, wie etwa der abstrakte Expressionismus oder die Neuen Wilden, sind von den Ideen und Techniken des Expressionismus inspiriert und haben diese weiterentwickelt. Auch in der zeitgenössischen Malerei lassen sich immer wieder Anklänge an den Expressionismus finden, sei es in der Farbgebung, der Pinselführung oder der emotionalen Ausdrucksstärke der Werke.

    Expressionistische Malerei und ihr Wert im Kunstmarkt

    Expressionistische Gemälde und Zeichnungen erfreuen sich bei Sammlern und Kunstliebhabern großer Beliebtheit und erreichen auf Auktionen häufig hohe Preise. Werke von Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch oder Wassily Kandinsky sind nicht nur wegen ihrer historischen Bedeutung, sondern auch aufgrund ihrer künstlerischen Qualität und ihres emotionalen Ausdrucks sehr gefragt.

    Fazit

    Der Expressionismus ist eine bedeutende Stilrichtung in der Kunstgeschichte, die sich durch ihre emotionale Ausdrucksstärke, ihre leuchtenden Farben und ihre abstrahierte Formensprache auszeichnet. Mit Künstlern wie Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Wassily Kandinsky und Franz Marc hat der Expressionismus die moderne Kunst nachhaltig geprägt und beeinflusst noch heute zahlreiche Künstler und Kunstströmungen.

  • Kunstgeschichte: Post-Impressionismus

    Post-Impressionismus Künstler Malerei Einfluss

    Der Post-Impressionismus ist eine kunsthistorische Epoche, die sich zwischen 1880 und 1905 an den Impressionismus anschloss. Diese vielseitige und facettenreiche Bewegung zeichnete sich durch eine Vielzahl von Stilen und Techniken aus, die sich sowohl von den Prinzipien des Impressionismus inspirieren als auch von diesen abgrenzen ließen. Im Folgenden wird ein Überblick über die Grundidee, Charakterisierung, die wichtigsten Künstler des Post-Impressionismus sowie den Einfluss auf die heutige Kunst gegeben.

    Grundideen des Post-Impressionismus

    Der Post-Impressionismus entwickelte sich als Reaktion auf den Impressionismus und verfolgte neue künstlerische Ansätze. Während der Impressionismus die flüchtigen Eindrücke der sichtbaren Welt festhielt, konzentrierte sich der Post-Impressionismus stärker auf die subjektive Wahrnehmung und die künstlerische Interpretation. Einige grundlegende Ideen dieser Epoche sind:

    • Symbolik und persönliche Bedeutung: Künstler wie Paul Gauguin und Vincent van Gogh legten großen Wert auf die persönliche Bedeutung ihrer Werke. Sie lösten sich vom realistischen Bezug und widmeten sich stattdessen ihren eigenen Erinnerungen und Emotionen.
    • Struktur und Ordnung: Post-Impressionisten wie Paul Cézanne, Georges Seurat und Paul Signac fokussierten sich auf die Beziehungen zwischen Form und Farbe, um ihre Umgebung zu beschreiben. Sie strebten nach einer klareren kompositorischen Struktur und entwickelten neue Techniken wie den Pointillismus.
    • Abstraktion: Die meisten Post-Impressionisten neigten dazu, sich in ihrer Malerei auf abstrakte Formen und Muster zu konzentrieren. Diese frühe Tendenz zur Abstraktion ebnete den Weg für die radikale Erforschung der Abstraktion im frühen 20. Jahrhundert.
    • Einfluss auf die Moderne: Die Postimpressionisten bereiteten den Weg für die Kunst der Moderne. Ihre Experimente und Neuerungen beeinflussten die nachfolgenden Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus.

    Hauptkünstler des Post-Impressionismus

    Zu den bedeutendsten Vertretern des Post-Impressionismus zählen:

    • Paul Cézanne: Cézanne gilt als Wegbereiter der Moderne und beeinflusste nachfolgende Künstlergenerationen, insbesondere die Kubisten. Seine analytische Malerei legte den Fokus auf die Volumen der Gegenstände und führte zu kristallinen Strukturen.
    • Vincent van Gogh: Van Gogh schuf in wenigen Jahren zwischen 1886 und 1890 eine Reihe von leidenschaftlich expressiven Bildern. In der Farbe sah er eine besondere Sprache, die unmittelbar auf die menschliche Seele einwirken konnte. Sein Stil nahm Merkmale des Expressionismus vorweg.
    • Paul Gauguin: Gauguin entwickelte einen neuen, dekorativen Stil durch einen flächigen Gebrauch der Farben und vereinfachten Formen, den er selbst als Synthetismus bezeichnete. In anderer Bedeutung sollte das Wort den Versuch beschreiben, die äußere Erscheinung der Dinge, die Empfindungen des Künstlers zu ihnen und ästhetische Gesichtspunkte in einer Synthese zusammenzufassen.
    • Georges Seurat: Seurat entwickelte auf der Grundlage wissenschaftlicher Theorien den Pointillismus, eine Maltechnik, bei der sich durch optische Mischung eine besonders intensive Wirkung ergeben sollte, wenn das ganze Bild in mosaikartig aneinandergereihte kleine Farbpunkte zerlegt wurde.
    • Henri de Toulouse-Lautrec: Toulouse-Lautrec war von der japanischen Druckgraphik beeinflusst. Der deutlichste Beleg dafür sind seine Farblithographien - Plakatentwürfe für die Vergnügungsstätten des Pariser Montmartre, die um 1890 zu einer frühen Blüte der Plakatkunst wesentlich beitrugen.

    Einfluss des Post-Impressionismus auf die heutige Kunst

    Der Post-Impressionismus hat die Kunst der Moderne nachhaltig geprägt. Seine Neuerungen und Experimente beeinflussten entscheidend die nachfolgenden Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus. Diese Bewegungen wiederum legten den Grundstein für die abstrakte Kunst des 20. Jahrhunderts.

    Die Arbeiten der Post-Impressionisten zeichnen sich durch ihre intensive Farbgebung, ihre abstrakte Bildsprache und ihren symbolischen Gehalt aus. Diese Merkmale finden sich auch in der heutigen Kunst wieder, etwa in der Malerei der abstrakten Expressionisten oder der Neoexpressionisten.

    Darüber hinaus beeinflusste der Post-Impressionismus auch die Fotografie und die Filmkunst. So lassen sich beispielsweise in den Werken des Filmregisseurs Wes Anderson deutliche Anleihen an den Farben und Kompositionen der Post-Impressionisten erkennen.

    Insgesamt kann man sagen, dass der Post-Impressionismus einen bleibenden Einfluss auf die Kunstgeschichte hatte und auch heute noch viele Künstler inspiriert.

    Zusammenfassung

    Der Post-Impressionismus war eine vielfältige und facettenreiche Epoche, die auf den Impressionismus folgte und sich sowohl von dessen Prinzipien inspirieren als auch von diesen abgrenzen ließ. Die Bewegung zeichnete sich durch eine Vielzahl von Stilen und Techniken aus, die sich auf die subjektive Wahrnehmung und die künstlerische Interpretation konzentrierten. Zu den Hauptvertretern des Post-Impressionismus zählen Paul Cézanne, Vincent van Gogh, Paul Gauguin, Georges Seurat und Henri de Toulouse-Lautrec. Der Post-Impressionismus hatte einen nachhaltigen Einfluss auf die Kunst der Moderne und prägte nachfolgende Kunstbewegungen wie den Fauvismus, den Expressionismus und den Kubismus.

    Schlusswort

    Der Post-Impressionismus war eine wichtige Epoche in der Kunstgeschichte und hat die heutige Kunst nachhaltig geprägt. Die verschiedenen Stile und Techniken der Post-Impressionisten inspirieren auch heute noch viele Künstler und beeinflussen die moderne Kunst. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Kunst in Zukunft weiterentwickeln wird und welche Einflüsse aus dieser bedeutenden Epoche noch sichtbar sein werden.

  • Kunstgeschichte: Impressionismus

    Impressionismus Kunstgeschichte Einführung Übersicht

    Der Impressionismus ist eine bedeutende Kunstrichtung des 19. Jahrhunderts, die sich durch stimmungsvolle Darstellung flüchtiger Momentaufnahmen auszeichnet. Diese revolutionäre Kunstbewegung entstand in Frankreich und breitete sich später in weiten Teilen Europas aus. Der Impressionismus hatte einen sehr starken Einfluss auf die nachfolgenden Kunst-Stilrichtungen und ist noch heute in der modernen Kunst präsent. In diesem Artikel erhalten Sie einen umfassenden Überblick über den Ursprung, die wichtigsten Künstler und die aktuellen Tendenzen des Impressionismus.

    Ursprung des Impressionismus

    Der Impressionismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich und wurde maßgeblich von einer Gruppe von in Paris lebenden Künstlern geprägt. Die Kunstbewegung entwickelte sich als Reaktion auf die starren Lehren der Kunstakademien und die konventionelle Ateliermalerei. Im Gegensatz zu den damaligen akademischen Malern legten die Impressionisten großen Wert auf die genaue Darstellung des Lichts in seinen sich verändernden Qualitäten und die Verwendung von hellen, freundlichen Farben.

    Der Name der Stilrichtung ist auf das 1872 entstandene Landschaftsbild Claude Monets mit dem Titel „Impression, soleil levant" zurückzuführen. Der Begriff Impressionismus wurde erstmals 1874 vom Kritiker Louis Leroy in der Zeitschrift Charivari abwertend in Verbindung mit den in einer Ausstellung im Atelier Nadar präsentierten Gemälden verwendet.

    Französische und Englische Romantik als Vorläufer

    Die Befreiung der Farbe und Form vom rein mimetischen bzw. abbildhaften Bezug war ein wesentlicher Aspekt des Impressionismus. Als Vorläufer dieser Bewegung gelten die französische und englische Romantik, vertreten durch Künstler wie Eugène Delacroix und William Turner. Auch die Schule von Barbizon, die sich der Landschaftsmalerei und dem Licht-Farbe-Bezug widmete, beeinflusste den Impressionismus. Künstler wie Jean-François Millet und Gustave Courbet verfolgten bereits realistische Themen und legten den Grundstein für die impressionistische Malerei.

    Die wichtigsten Künstler des Impressionismus

    Die Hauptvertreter des Impressionismus waren Claude Monet, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Edgar Degas, Auguste Rodin, und später auch Paul Cézanne und Vincent van Gogh. Jeder dieser Künstler entwickelte innerhalb der Gruppe seinen eigenen, unverwechselbaren Stil.

    Claude Monet

    Claude Monet gilt als einer der Väter des Impressionismus und ist besonders bekannt für seine Landschaftsbilder und Serien. Seine Werke zeigen Stadtansichten, Flusslandschaften und Küstenstreifen sowie Seerosen in verschiedenen Lichtverhältnissen. Monets Malweise zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, das Licht und die Farben der Natur eindrucksvoll einzufangen.

    Édouard Manet

    Édouard Manet war einer der Wegbereiter des Impressionismus und beeinflusste die Kunstbewegung maßgeblich. Er behielt während seiner künstlerischen Laufbahn jedoch die Unabhängigkeit von der Gruppe der Impressionisten und experimentierte mit verschiedenen Stilrichtungen. Manets Werke zeigen vor allem Szenen aus dem modernen städtischen Leben, wie beispielsweise seine berühmten Bilder „Le Déjeuner sur l'herbe" und „Olympia".

    Pierre-Auguste Renoir

    Auguste Renoir ist bekannt für seine Darstellungen von Menschen, Gruppen, Porträts und Landschaften. Sein Stil zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, die wechselnden Lichtverhältnisse und die Farben der Natur lebendig und atmosphärisch wiederzugeben. Renoirs Werke strahlen eine besondere Leichtigkeit und Lebensfreude aus.

    Camille Pissarro

    Camille Pissarro war einer der wichtigsten Vertreter des Impressionismus und galt als Mentor für viele jüngere Künstler. Seine Werke zeigen vor allem Landschaften, in denen er die verschiedenen Lichtverhältnisse und Farben der Natur meisterhaft einfing. Pissarro experimentierte auch mit dem Neoimpressionismus und dem Pointillismus.

    Alfred Sisley

    Alfred Sisley war ein englischer Impressionist, der sich auf Landschaftsmalerei spezialisierte. Seine Werke zeigen die Schönheit der Natur und die verschiedenen Lichtverhältnisse in verschiedenen Jahreszeiten. Sisleys Malweise ist geprägt von einer leichten, flüchtigen Pinselführung und einer eindrucksvollen Farbgebung.

    Edgar Degas

    Edgar Degas war ein französischer Maler und Bildhauer, der vor allem für seine Darstellungen von Tänzerinnen und Sportmotiven bekannt ist. Seine Werke sind geprägt von einer besonderen Dynamik und Lebendigkeit, die er durch seine skizzenhafte Malweise und seine Fähigkeit, den Augenblick einzufangen, erreichte. Degas nutzte auch Fotografie als Grundlage für seine Kunstwerke.

    Auguste Rodin

    Auguste Rodin war ein französischer Bildhauer, der durch seine impressionistischen Skulpturen bekannt wurde. Seine Werke zeigen eine besondere Lebendigkeit und Dynamik, die durch die Betonung des Lichts und der lebendigen Oberfläche erreicht wurde. Rodins bekanntestes Werk ist „Der Denker".

    Aktuelle Tendenzen im Impressionismus

    Auch heute noch findet man in der modernen Kunst zahlreiche Anknüpfungspunkte zum Impressionismus. Künstler wie David Hockney oder Gerhard Richter knüpfen in ihren Werken an die impressionistischen Techniken und Themen an und entwickeln sie weiter. Besonders die Freilichtmalerei und die Betonung von Licht und Farbe sind Elemente, die in vielen zeitgenössischen Kunstwerken wiederzufinden sind.

    Neoimpressionismus und Pointillismus

    Der Neoimpressionismus und der Pointillismus entstanden als Weiterentwicklung des Impressionismus und wurden von Künstlern wie Georges Seurat und Paul Signac geprägt. Sie entwickelten eine neue Maltechnik, bei der die Farben in kleinen Punkten nebeneinander aufgetragen wurden und sich erst im Auge des Betrachters zu einem harmonischen Ganzen vermischten.

    Post-Impressionismus

    Der Post-Impressionismus ist eine Kunstrichtung, die sich aus dem Impressionismus entwickelte und von Künstlern wie Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Paul Cézanne geprägt wurde. Diese Künstler bauten auf den Errungenschaften des Impressionismus auf und entwickelten sie in unterschiedliche Richtungen weiter, wobei sie sich auf die Ausdruckskraft der Farben und Formen konzentrierten.

    Fotografie und Impressionismus

    Die Fotografie hatte einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Impressionismus, da sie den Künstlern neue Möglichkeiten der Darstellung und Wahrnehmung bot. Viele impressionistische Maler, wie beispielsweise Edgar Degas, nutzten Fotografien als Grundlage für ihre Kunstwerke und experimentierten mit der Darstellung von Licht und Bewegung. Auch in der heutigen Fotografie findet man häufig impressionistische Elemente, wie beispielsweise in den Werken von Saul Leiter oder Ernst Haas.

    Fazit

    Der Impressionismus ist eine bedeutende Kunstrichtung des 19. Jahrhunderts, die sich durch ihre stimmungsvolle Darstellung flüchtiger Momentaufnahmen und die Betonung von Licht und Farbe auszeichnet. Die wichtigsten Künstler dieser Bewegung waren Claude Monet, Édouard Manet, Pierre-Auguste Renoir, Camille Pissarro, Alfred Sisley, Edgar Degas und Auguste Rodin. Der Impressionismus beeinflusste maßgeblich die nachfolgenden Kunst-Stilrichtungen und ist auch heute noch in der modernen Kunst präsent.

  • Kunstgeschichte: Realismus

    Realismus Kunstgeschichte Einführung Künstler

    Der Realismus ist eine Kunstrichtung, die Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa entstand und sich gegen die Darstellungen des Klassizismus und der Romantik wandte. Die Aneignung der Wirklichkeit durch den Künstler und ihre darauffolgende Transformation in ein Kunstwerk sowie ihre politische Konnotation sind charakteristisch für den Realismus. In diesem Artikel werden wir einen Überblick über die Epoche des Realismus in der Kunstgeschichte geben und die bedeutendsten Künstler dieser Zeit vorstellen.

    1. Grundlagen des Realismus

    1.1. Neue Themen und Motive in der Kunst

    Im Realismus wurden neue Themen und Motive in der Kunst eingeführt:

    • Die soziale und gesellschaftliche Realität wurde darstellungswürdig.
    • Die bäuerliche und industrielle Arbeit sowie die industrielle Revolution wurden thematisiert.
    • Alle sozialen Gruppen, auch die "einfachen" Menschen, wurden dargestellt: Bauern, Arbeiter, Bürger und, als Provokation, auch Prostituierte (Courbet).
    • Die alltäglichen Situationen des Lebens wurden nun bildwürdig.
    • Die Darstellung des Landlebens führte zur Freiluftmalerei und hin zum Impressionismus (Die Schule von Barbizon).

    1.2. Realismus und Naturalismus

    • Realismus: Stilrichtung des 19. Jahrhunderts, die in Frankreich entstand (Courbet, Millet). Der inhaltliche Aspekt (Thema, Motiv) ist hier von zentraler Bedeutung.
    • Naturalismus: formal sachliche Darstellungsweise (Leibl). Auch Leibl und Menzel werden dem Realismus zugeordnet, da sie inhaltlich dem französischen Pendant entsprechen. Ihre Darstellungsweisen reichen von naturalistisch (Leibl) bis hin zu impressionistisch (Menzel).
    • Weitere Formen des Realismus: Sozialistischer Realismus, Fotorealismus, Neuer Realismus , Leipziger Schule.

    2. Entstehung des Realismus

    Der Realismus entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa und entwickelte sich als Reaktion auf die vorherrschenden Kunstrichtungen des Klassizismus und der Romantik. In Frankreich war der Maler Gustave Courbet (1819-1877) der bekannteste Vertreter dieser neuen Kunstauffassung. Courbet, der sich den damals noch sehr unscharf und ungenau definierten Begriff der realistischen Kunst aneignete, machte den Realismus zu seinem Programm. Anlässlich der Weltausstellung von 1855 in Paris zeigte er eine Auswahl seiner Werke in einem Pavillon, über dessen Eingang er ein Schild angebracht hatte: „Le Realisme“. Der Begriff Realismus wurde erst in den 1850er Jahren auf die bildende Kunst übertragen.

    3. Französischer Realismus des 19. Jahrhunderts

    3.1. Gustave Courbet

    Gustave Courbet war der bekannteste Vertreter des französischen Realismus. Courbet wollte lebendige Kunst schaffen, die aus der Kenntnis der (künstlerischen) Tradition und seiner eigenen Individualität schöpfend die Sitten, Gedanken und Erscheinungen seiner Epoche nach seiner eigenen Einschätzung übersetzte. Seine Werke, wie "Die Steineklopfer" (1849) und "Ein Begräbnis in Ornans" (1850), wirkten prägend auf den Begriff Realismus. Sie zeigten das harte Leben der einfachen Bevölkerungsschichten und waren politisch und sozial engagiert.

    3.2. Jean-François Millet

    Ein weiterer wichtiger Vertreter des französischen Realismus war der Maler Jean-François Millet (1814-1875). Millet widmete sich ebenfalls kritischen Bildthemen, indem er zahlreiche Darstellungen von Landarbeitern und Besitzlosen schuf. Sein bekanntestes Werk, "Der Mann mit der Hacke" (1861-1862), wurde jedoch von ihm nicht als sozialistische Interpretation verstanden.

    3.3. Weitere Vertreter

    Neben Courbet und Millet lassen sich auch Künstler wie Constant Troyon und Charles-François Daubigny als Realisten im kunsthistorischen Sinn bezeichnen.

    4. Deutscher Realismus des 19. Jahrhunderts

    4.1. Adolph Menzel

    Adolph Menzel gilt als wichtigster deutscher Vertreter des Realismus. Neben realistischen Historienwerken erhob er die Wirklichkeit verschiedener gesellschaftlicher Schichten wie im "Eisenwalzwerk" (1875) zum Bildsujet.

    4.2. Wilhelm Leibl

    Der deutsche Maler Wilhelm Leibl (1844-1900) war ebenfalls ein bedeutender Vertreter des Realismus. Er stand unter dem Einfluss von Courbet und entwickelte einen präzisen, naturalistischen Malstil. Seine späteren Arbeiten leiten nicht nur zum Naturalismus über, sondern auch zum Impressionismus.

    4.3. Weitere Vertreter

    Auch Künstler wie Carl Blechen, Ludwig Knaus, Franz von Defregger, Hans Thoma und Heiner Altmeppen gehören zu den Vertretern des deutschen Realismus.

    5. Kritik am Realismus

    Die Kritik am Realismus richtete sich vor allem gegen die mimetische Nachahmung der Natur. Schriftsteller wie Friedrich Schiller kritisierten, dass der Realismus das Erkennen eines Gegenstands behindere. Dementsprechend wurde die Fotografie, die oft als realistisches Medium angesehen wurde, ebenfalls kritisiert. Auch Schriftsteller wie Goethe äußerten sich kritisch gegenüber dem Realismus.

    6. Tendenzen des Realismus im 20. Jahrhundert

    6.1. Neue Sachlichkeit

    Die Neue Sachlichkeit war eine Gegenbewegung zum Abstrakten Expressionismus und zum Informel, die sich Ende der 1950er Jahre entwickelte. Zu ihren Vertretern zählten Künstler wie Otto Dix, Karl Hubbuch, Georg Schrimpf, Richard Oelze und Christian Schad.

    6.2. American Scene

    Die American Scene war eine in den USA entstandene realistische Kunstrichtung der 1920er und 1930er Jahre, die den "American way of life" möglichst wirklichkeitsnah erfassen wollte. Zu ihren Vertretern zählten Künstler wie Edward Hopper, Georgia O'Keeffe, Charles Sheeler und Grant Wood.

    6.3. Sozialistischer Realismus

    Der Sozialistische Realismus war eine in der Sowjetunion nach 1930 entstandene Kunstrichtung, die die Kunst in den Dienst der stalinistischen Gesellschaftstheorie stellte. Wichtige Vertreter des russischen und deutschen Sozialistischen Realismus waren Alexander Michailowitsch Gerassimow, Alexander Alexandrowitsch Deineka und Willi Sitte.

    6.4. Neuer Realismus

    Der Neue Realismus war eine sich Ende der 1950er Jahre entwickelnde Gegenbewegung zum Abstrakten Expressionismus und zum Informel. Zu den Künstlern des Neuen Realismus zählen Dieter Asmus, Peter Nagel, Dietmar Ullrich, Nikolaus Störtenbecker und Karlheinz Biederbick.

    7. Tendenzen des 21. Jahrhunderts

    Seit Beginn des 21. Jahrhunderts machen sich verstärkt neue realistische Tendenzen in der deutschen Malerei bemerkbar. In Anlehnung an die alte „Leipziger Schule“ der DDR-Kunst werden sie als so genannte „Neue Leipziger Schule“ exemplarisch von den an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) lehrenden oder ausgebildeten Künstlern Arno Rink, Neo Rauch, Tim Eitel, Aris Kalaizis, Tilo Baumgärtel und Mathias Perlet vertreten.

    Seit 1990 gibt es den Künstlersonderbund in Deutschland e. V. für Realismus der Gegenwart, dem einige realistisch arbeitende Künstler angehören.

    8. Fazit

    Der Realismus in der Kunstgeschichte war eine bedeutende Epoche, die sich durch das Streben nach einer möglichst wirklichkeitsnahen Darstellung der Wirklichkeit auszeichnete. Künstler wie Gustave Courbet, Jean-François Millet, Adolph Menzel und Wilhelm Leibl prägten diese Kunstrichtung maßgeblich. Die verschiedenen Tendenzen des Realismus im 20. und 21. Jahrhundert zeigen, dass die Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit und deren Darstellung in der Kunst bis heute eine wichtige Rolle spielt.